Tonarm Aquilar von Acoustical Systems

Tonarm Aquilar von Acoustical Systems in der Vorführung bei Bohne AudioUm unsere Phonosektion zu vervollkommnen, haben wir uns intensiv mit dem Thema „Tonarm“ auseinandergesetzt und verschiedenste Modelle in den Preisklassen von 2.500 bis 10.000 Euro getestet. Dabei hat sich der Aquilar Tonarm von Acoustical Systems in unsere Herzen und vor allem Ohren gespielt.

Ein Dr. Feickert Firebird diente dabei als absolut „neutrales“ Laufwerk, das die Charakteristik der verschiedenen Arme deutlich transportierte. Als Tonabnehmer kamen ein Denon 103R, ein Soundsmith Hyperion und unser neuer „Liebling“ My Sonic Lab Eminent GL zum Einsatz.

Auch an einem Vintage-Player Kenwood KD-750 haben wir diese Tonarm-Preziose getestet, um zu sehen, was mit einem aktuellen, in der Top-Liga spielenden Arm herausholen kann. Und das ist einiges! Anmerkung: der Montageabstand beim Kenwood entspricht auf 1 mm genau der Vorgabe des Aquilar 10 Zoll. Was ein Glück 🙂

Die „Ultra High End Klasse“ der Tonarme

Warum wurde der Aquilar von Acoustical Systems unser Tonarm-Liebling? Wie immer ist es die Summe von vielen positiven Eigenschaften bei einem guten Preis-Leistungsverhältnis, die eine HiFi Komponente zu einer echten Bohne Audio Empfehlung machen. Wie jetzt? Gutes Preis-Leistungsverhältnis bei einem Arm für 7.800 Euro UVP? Nun ja, aus der richtigen Perspektive heraus ist das ein absolut fairer Preis. Vergleicht man die 10 Zoll Variante des Aquilar mit der seit 2017 verfügbaren und knapp 2.000 Euro teureren 12 Zoll Version, wird man nur schwer klangliche Unterschiede ausmachen. Wenn Sie öfter großorchestrale Werke hören (bei denen noch ein Tick mehr Souveränität beim 12er rüberkommt) oder 12 Zoll unabdingbar mit ihrem persönlichen Charakter verknüpft sind: Greifen Sie gern zur 12-Zoll-Variante. Andernfalls „reicht“ der Aquilar 10 Zoll dicke.

Und dann wäre da noch der Axiom aus gleichem Hause, mit über 16.000 Euro eher für Analogies der härtesten Sorte im asiatischen Markt bestimmt. Hier bezahlen Sie das Doppelte für die letzten sagen wir 1 bis 3 %. Und die können Sie wenn überhaupt nur heraushören, wenn Sie ein BB-15 oder BB-18 System – oder etwas Vergleichbares, wenn Sie es denn finden 🙂 – in einem Top Hörraum am Laufen haben. Dazu ein Top Laufwerk und einen phantastischen Tonabneher. In dieser Klasse spielt sicher der Reed 5T, der einen noch innovativeren Ansatz verfolgt und tangential abtastet. Also noch mal: Trotz des zunächst hoch erscheinenden Preises ist der Aquilar aus unserer Sicht der Best Buy in der Tonarm-Klasse bis 10.000 EUR.

Tonarm Aquilar von Acoustical Systems im perfekt ausgestatteten Alu-Koffer

Absolute Ruhe – die beste Entfaltungsmöglichkeit für jeden Tonabnehmer

Was den Aquilar zu einem ganz besonderen Arm macht, ist seine absolute Ruhe, und das in mehrerlei Hinsicht: Wir haben noch keinen Arm gehört, der so wenig Rillengeräusche überträgt wie er. Und wir kennen keinen Arm, der den Tonabnehmer so souverän führt und gleichzeitig ein Feuerwerk an Dynamik lostritt.

Die Erklärung dafür liegt in der absolut durchdachten Konstruktion, denn Dietrich Brakemeier überlässt nichts dem Zufall: Das sehr elegante, relativ dünne Tonarmrohr ist aus zwei konzentrischen Rohren aufgebaut: Eines besteht aus Titan und eines aus Carbon. Die beiden berühren sich nicht, sondern sind nur an den Enden gegeneinander verspannt. Zierlichkeit und Steifigkeit zugleich: das bedeutet praktisch keine Angriffsfläche für Luftschall. Das Gegengewicht zielt in die gleiche Richtung: es besteht aus einer unmagnetischen Wolfram-Nickel-Legierung und ist im Verhältnis zu seinem Gewicht extrem kompakt. Damit ist der Arm extrem unempfindlich gegen jeder Art von Resonanzen, und deshalb klingt er so enorm kontrolliert.

Neben der Beschaffenheit von Armrohr und Gegengewicht ist das Tonarmlager von entscheidender Bedeutung, wenn es um beste Führung geht: Beim Aquilar sind es Nano-Lager in verschiedenen Größen, so dass die vertikale und laterale Bewegung in unterschiedlichen Lagervarianten mit unterschiedlichen Resonanzen erfolgt. Die Lager bestechen zudem mit einem äußerst geringen „Anlaufreibmoment“ (im Mikro-Newtonmeter-Bereich). So braucht es ganz wenig Kraft, um den Arm aus der Ruhelage in Bewegung zu setzen, der Grund für die perfekte und atemberaubende „Sprungantwort“ des Aquilar. Kein Wunder, dass uns diese Dynamik vom Hocker haut.

Die Bildergeschichte zum Auqilar

Kein Tonarm-Klang ist der beste Tonarm-Klang

In unserem Beitrag über die richtige Kombination von Tonabnehmer und Tonarm sind wir bereits darauf eingegangen, dass ein hervorragender Tonarm keinerlei Klangnote aufdrücken soll. Der Charakter des montierten Tonabnehmers soll sich voll entfalten können. Das meistert der Auquilar bravourös. Jede Eigenheit der o. g. Systeme schälte er heraus, mit ungeheurer Sensibilität fördert er die klangliche Note, die die verschiedenen Spulenwickler ihren Preziosen auf den Weg gegeben haben, zutage. Hut ab!

Die Bedienung: auf dem Tablett serviert

Dem Aquilar liegt eine umfassende und schön bebilderte Bedienungsanleitung bei, das unterscheidet ihn schon mal von vielen lieblosen Beipackzetteln einiger Kollegen. Diese Bedienungsanleitung sollte man sich auch gut durchlesen, denn die Einstellmöglichkeiten sind vielfältig und vorbildlich. Uns ist kein anderer Hersteller bekannt, der eine dermaßene Akribie an den Tag legt und filigranste Anpassungen zulässt.

Im Einzelnen sind das:

  • Der Lagerblock wird mit 3 kleinen Spikeschrauben von oben festgezurrt und dabei gleichzeitig ins Wasser gebracht. D. h. Sie gleichen kleinste Schiefstellungen des Laufwerks dort aus, wo es am wichtigsten ist und der Tonarm seinen Dienst verrichtet.
  • Das Headshell ist auf dem Armrohr verschiebbar. So statten Sie auch die Tonabnehmer mit dem richtigen Überhang aus, deren Hersteller sich an keinerlei Norm halten, was den Abstand Nadelspitze zu Montagelöchern angeht. Über die gleiche Schraube ist auch der Azimuth justierbar. (Das ist übrigens die einzige wenn man so will Schwäche im Vergleich zu einem Reed oder Kuzma, wo der Azimuth on the fly während des Abspielens möglich ist.)
  • Die Tonarm-Höhe ist dagegen on the fly einstellbar. Dazu löst man eine seitliche Fixierschraube und dreht anschließend die oben befindliche Schraube nach rechts/links. Eine Skala liefert sehr genaue und reproduzierbare Maße.
  • Das Gegengewicht fixiert man mit zwei Mini-Sechskantschrauben, um anschließend einen Ring über ein feinfühliges Gewinde zur Einstellung der exakten Auflagekraft vorzudrehen.
  • Ein zusätzliches Gewicht zur Einstellung der Lateral-Balance ist mit an Bord (natürlich in 4 Gewichtsklassen, denn die Befestigungsstange gibt es ebenfalls in zwei Materialausführungen). Dank ihm werden die Horizontal-Lager gleichmäßig belastet, was wiederum das äußerst geringe „Anlaufreibmoment“ unterstützt. Wichtiger ist aber noch, dass das „Kippmoment“ (bei jedem Arm mit Kröpfung vorhanden) kompensiert wird, ansonsten würde sich die Skating-Kraft stark erhöhen.
  • Die Antiskating-Einstellung ist mit Magnetkraft gelöst, die Einstellung erfolgt also berührungslos und dank der Magnetanordnung auch dynamisch, d. h. das unterschiedliche Antiskating-Kräfte je nach Position des Arms wirken. Da steckt Hirnschmalz drin!

Headshell mit Köpfchen

Mit den genannten Justage-Einstellungen ist beim noch lange nicht Schluss: denn sein Headshell kann Dinge, die sonst keines kann! Zwischen dem Headshell-Rahmen ist nämlich die eigentliche Trägerplatte des Tonabnehmers mit Schraubgewinden befestigt, und von oben lässt sich mit einer weiteren Schraube der Winkel dieser Trägerplatte einstellen. Eine Schablone zur Reproduzierbarkeit der Umdrehungen ist ebenfalls dabei. So stellen Sie unabhängig vom VTA (also der Tonarmhöhen-Einstellung) den SRA ein (Stylus Rake Angle). Sprich: man optimiert den Eintauchwinkel des Diamanten bei konstant waagrechter Positionierung des Armrohrs. Leider ist das schlaue Hilfsmittel zur Ermittlung des Eintauchwinkels – ebenfalls eine Erfindung von Acoustical Systems: der SMARTstylus – nicht als Armzubehör dabei. Vielleicht eine Anregung für den Hersteller, dies in Zukunft beizulegen 🙂 In jedem Fall lässt sich damit eine viel genauere Einstellung der hauptsächlich relevanten und klangbeeinflussenden Größe vornehmen. Kompliment für so viel Erfindergeist und Praxisnähe!

Uni Din – neue Tonarm-Geometrie inklusive

Der Tonarm Aquilar ist optimiert für die Uni Din Tonarm-Geometrie, aber kann natürlich auch nach Baerwald oder Loefgren Geometrie montiert werden. Zum Hintergrund Uni Din: Die Intensität der „Verzerrungen“ nimmt bei den klassischen Geometrien nach dem zweiten „Nulldurchgang“ stark zu. Die wenigsten „Verzerrungen“ erhält man am Beginn der Platte. Uni Din ändert dieses Verhältnis, indem die „Verzerrung“ zum Platten-Label hin abgesoftet wird. Gleichzeitig nehmen die „Verzerrungen“ zu Beginn der Plattenseite leicht zu. Das wiederum fällt aber nicht groß ins Gewicht, denn aufgrund der größeren Radien erfolgt die Abtastung dieses Bereichs problemloser als bei den engen Radien nach dem zweiten Nulldurchgang. Der Gesamteffekt zählt: nach etwa 30 Prozent der Spielzeit liegen die Verzerrung von Uni Din unterhalb derer von bekannten Geometrien. Die Wiedergabe der gesamten Plattenseite verläuft also homogener = angenehmer fürs Ohr.

Wie klingt nun Perfektion?

Wer glaubt, bei so viel Akribie und Feinstjustage muss am Ende ein sehr technisch-analytisches Klangbild herauskommen, irrt beim Tonarm Aquilar gewaltig. Wie oben beschrieben, der Aquilar besitzt keinen Eigenklang und klingt deshalb so vollkommen: allürenfrei, souverän, hoch dynamisch, mit Attacke und Feingefühl ein einem, voll auf das reinste Musikerlebnis getrimmt. Es ist schlicht eine Wohltat, sich im Klang seiner Plattensammlung zu sonnen, wenn der Aquilar durch die Rillen führt. Wir sparen uns weitere testtypischen Klangbeschreibungen – Sie müssen diesen Arm erleben! Und das können Sie im Bohne Audio Showroom jederzeit!

Über Acoustical Systems

Dietrich Brakemeier ist Analogie durch und durch und zeigt seit Jahren unermüdlichen Erfindergeist: 2009 stellte er mit der Special Decoupled Platter eine Plattentellerauflage für Laufwerke von Micro Seiki, Verdier oder Brinkmann vor. Mit dem über 500 kg (!) schweren Laufwerk APOLYT trieb Brakemeier die Laufwerkskonstruktion auf eine neue Spitze die Seit 2010 widmet sich Acoustical Systems ausschließlich dem „analogen Front-End“, entwickelte die UNI DIN Geometrie und bietet neben Tonarmen und Tonabnehmern die durchdachttesten Feinjustage-Werkzeuge auf dem Markt, den SMARTractor und den SMARTsylus. Dazu gibt es das einstellungsfreudige Arche Headshell auch separat zur Bestückung von Fremdtonarmen.

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